Hanfpflanzen anbauen: Die wichtigsten Grundlagen

Hanfpflanzen anbauen: Die wichtigsten Grundlagen

In Deutschland ist der private Anbau von bis zu drei Cannabispflanzen seit dem 1. April 2024 unter bestimmten Auflagen legal und viele stehen vor der Überlegung, ob sie ein solches Unterfangen wagen sollen. Da Cannabis im Gegensatz zu anderen Pflanzen recht robust und strapazierfähig ist, ist der Anbau prinzipiell nicht schwierig, solange man die grundlegenden Dinge beachtet, die die Pflanze während ihres Lebenszyklus benötigt. Ganz allgemein lässt sich der Anbau in drei Phasen einteilen:

Keimung

Die Keimung von Cannabis dauert in der Regel 3 bis 7 Tage und kann auf unterschiedliche Weise erfolgen. Während einige die Samen direkt etwa einen Zentimeter tief in die Erde stecken und diese angießen, legen andere den Samen zunächst in ein feuchtes Papiertuch, bis sich die Keimwurzel zeigt, und setzen ihn dann in die Erde. Nach einigen Tagen strecken sich die Samen dann aus der Erde. Wichtig ist, eine Anzuchterde oder Torferde zu verwenden, die nicht zu stark für die Keimlinge sind, das Licht in der ersten Zeit nicht zu hell ist und etwa 23 bis 25 Grad herrschen.

Wachstumsphase

Nach 1 bis 2 Wochen sind die angewachsenen Keimlinge bereit für die Wachstumsphase und benötigen ein erstes Umtopfen. Hier kann man der Anzuchterde ein wenig normale Blumenerde oder spezielle Hanferde zugeben. Cannabispflanzen wachsen unter Kunstlicht bei 18 Stunden Licht und 6 Stunden Dunkelheit, draußen bis in den Hochsommer. Die Wachstumsphase bestimmt maßgeblich die Größe der Endpflanze. Die Temperaturen sollten zwischen 18 Grad (Dunkelheit) und 28 Grad (Licht) liegen.

Tipp: Mit Hanfstecklingen lassen sich die beiden ersten Phasen prinzipiell überspringen und dadurch Zeit und Aufwand einsparen. Unter Stecklingen versteht man abgetrennte Triebe einer Pflanze, die bereits bewurzelt wurden und im Prinzip eine genetische Kopie der Mutterpflanze darstellen. Ein solcher Steckling kann in unterschiedlichen Größen erworben und unter Umständen direkt in die Blüte geschickt werden. In Deutschland gibt es noch keine entsprechenden Läden, allerdings kann man auch unkompliziert online Hanfstecklinge bestellen.

Blütephase

Die Blütephase wird eingeleitet, indem die Beleuchtung auf einen Zyklus von 12 Stunden Licht und 12 Stunden Dunkelheit gestellt wird. Wer im Garten oder auf dem Balkon unter freiem Himmel anbaut, ist hier auf die Jahreszeit angewiesen – in Deutschland ist das frühestens ab Ende August der Fall. In einem Zelt lässt sich die Blüte daher wesentlich flexibler einleiten, indem die Zeitschaltuhr auf den entsprechenden Zyklus umgestellt wird. Auch hier liegen die optimalen Temperaturen zwischen 18 Grad (Dunkelheit) und 28 Grad (Licht).

Je nach Sorte benötigen Cannabispflanzen etwa 8 bis 10 Wochen, einige können auch deutlich länger benötigen. Dabei ist es unter anderem auch relevant, wo und wie man die Pflanze hält – beispielsweise in einem Hochbeet oder lediglich einem Blumenkasten. Am Ende der Blütephase wird die Pflanze geerntet und zum Trocknen aufgehängt. Nach 1 bis 2 Wochen sind die Blüten trocken und können in Gläsern oder anderen geeigneten Behältnissen gelagert werden.

Fazit

Dies war lediglich ein grober Überblick über die Vorgehensweise des Anbaus und die Ansprüche einer Cannabispflanze in den verschiedenen Stadien. Auch wenn der Anbau kein Hexenwerk ist, sollte man sich im Vorhinein dennoch intensiv mit dem Thema auseinandersetzen und sich mit dem Thema Equipment auseinandersetzen.